Die Zeichen der Zeit sind deutlich. Werte, Eigenschaften und Fähigkeiten, die bislang nur für bestimmte Minderheiten wichtig waren, gewinnen — Corona geschuldet — jetzt auch für die Allgemeinheit an Wichtigkeit. Eine davon ist eine gute Resistenz.
Deswegen
dreht sich der heutige Post darum, was du selbst aktiv für dein eigenes
natürliches Abwehrsystem — deine Resistenz — tun kannst.
Reduktion
Vorab Grundsätzliches zu den Living Do-Posts. Einer der Aspekte des Living Do ist Reduktion. Reduktion hat im Living Do unterschiedliche Bedeutung. Neben einem reduzierten Lebensstil, dem bewussten Hinwenden zum „Weniger ist Mehr“, meint es auch das Fokussieren auf „das Wesentliche“, so subjektiv und persönlich dieses Wesentliche auch immer sein mag. Deswegen ist unser Symbol für diesen Aspekt ein Scheinwerferkegel in der Dunkelheit. Alles außerhalb des Lichtkegels ist schwarz. Es zählt nur das, was innerhalb des Kegels sichtbar wird.
Reduktion heißt auch Simplifizierung und steht damit — sexy unwissenschaftlich — dem analytischen Forscherdrang, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen, entgegen. Das bewusste Reduzieren = eine Methode, um „dem — seinem — Wesentlichen“ näher zu kommen und der Komplexität der Welt besser zu begegnen.
Für die Inhalte dieses Posts — wie für alle Posts dieses Blogs überhaupt —
heißt das, dass jedes Thema, dem Reduktionsprinzip geschuldet, zwangsläufig
immer unvollständig, ,nur‘ als Impuls gedacht ist, zum Abgleich mit seinem
eigenen Lebensentwurf.
Jeder
ist sein eigener Maßstab
Für
mich ist es gut und ausreichend, täglich meine Atemübungen am offenen Fenster
zu machen und bei Wind und Wetter spazieren zu gehen. Der Extrem-Athlet Wim
Hof, als „Iceman“ weltbekannt, dagegen spannt hier eine wesentlich höhere Richtschnur. Sein
Abhärtungs-Programm ist radikal und deswegen für die Mehrheit weniger bis gar nicht tauglich.
Jeder
ist sein eigener Gradmesser. Jeder entscheidet selbst, inwieweit er sich in (s)ein
Thema hineinvertiefen kann und will. Das betrifft jeden der hier aufgeführten
Aspekte.
Adaption
Unser Immunsystem ist wie alle Systeme des menschlichen Körpers ein adaptives System. Das heißt, es passt sich an. Anpassungsvorgänge sind keine Einbahnstraße; es geht in zwei Richtungen: So wie ich mein Muskel-, mein Herz-Kreislauf- und mein Immunsystem durch inaktive Lebensweise (Couchpotato/#besonderehelden) verkümmern lassen kann, oder diese Systeme durch kontinuierliches Übertraining (Leistungssport) schädigen, kann ich sie durch gezielte und ausgewogene Maßnahmen stärken. Das hierbei natürliche Grenzen gelten, ist selbstredend — wir alle sind nicht als unbeschriebenes Blatt geboren worden, jedem von uns wurde etwas von seinen Vorfahren an Schwächen und Stärken mitgegeben.
Den Weg der Goldenen Mitte
In diesem Post reiße ich die gängigsten Aspekte an, die unser Immunsystem beeinflussen und auf die wir wiederum Einfluss nehmen können. Das Gute daran ist, dass diese Aspekte nichts Spektakuläres enthalten, nichts Übermenschliches einfordern. Es geht nicht um extremistische Selbstoptimierung. Die Living Do-Philosophie zielt ab auf einen Weg der Goldenen Mitte, wie wir sie sowohl in der antiken Philosophie als auch in den Religionen finden, auf den Einklang mit sich und der Welt. Diesen Weg zu gehen, ist schon für sich so fordernd, dass er keiner Extreme bedarf.
Aspekte für eine starke Resistenz
Mindset
Das positive Mindset ist die
Basis. Ohne ein wirkliches Bewusstsein dafür, dass der eigene gesunde Lebensstil
maßgeblich ist für eine starke Resistenz, geht es nicht. Dabei ist zu
berücksichtigen:
A: Erziehung und Umwelt. Wir alle
sind durch soziale Gefüge geprägt, in ihnen großgeworden und leben in ihnen. Das
erschwert mitunter die Anstrengungen, unser Leben zu ändern. Es ist aber ebenso
möglich, seine Umwelt zum neuen und besseren Lebenswandel mitzuziehen.
B: Die ererbten Anlagen spielen eine
Rolle. Jedem sind persönliche Grenzen gesetzt. Jedoch hat die Epigenetik hervorgebracht, dass pro-aktive
Veränderungen die eigene Genetik positiv verändern können.
Ernährung
Auf eine ausgewogene Ernährung zu
achten, bedeutet sich abwechslungsreich und nach
Möglichkeit saisonal und regional zu ernähren und seinen Bedarf an Nährstoffen, wie Kohlenhydrate,
Eiweiß, Fett sowie Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Die Vitamine C, E, A, D zum Beispiel sind für eine optimale Funktion des
Immunsystems unerlässlich. Wichtig hierbei — wie immer und überhaupt bei allen
Aspekten — das gesunde Maß, was im Wort "ausgewogen" zum Ausdruck kommt.
Licht und Luft
Alle unsere Systeme fahren bei
Inaktivität in überheizten Räumen runter. Stündliches Stoßlüften wird nicht
erst seit Corona empfohlen. Wichtiger aber ist regelmäßige Bewegung — ein
einfacher Spaziergang wirkt Wunder für Leib und Seele — draußen bei frischer
Luft. Das ist eines der besten Mittel, um physisch wie psychisch aufzutanken. Mit
entsprechender Kleidung lässt sich bei jedem Wetter vor die Türe gehen.
Gute Konstitution
Die Erfahrung zeigt, dass die Menschen, die einen gesunden und aktiven Lebensstil führen, auch über eine entsprechend gute Konstitution verfügen. Sie ist quasi die körperliche Konsequenz. Mit einer guten Konstitution ist, dem goldene Mittelweg gemäß, nicht der Modell-Athlet gemeint, sondern ein gesundes Maß zwischen Gewicht, Beweglichkeit und Ausdauer.
Ruhe
Viele Menschen gönnen
sich keine Pausen. Sie tun das Gegenteil: Sie stopfen ihren Alltag von morgens
bis abends mit Geschäftigkeit voll. Selbst die Sonntage sind mit Geschäftigkeit ausgefüllt — dass diese Handlungsweise auch erfüllt, ist oft nicht gegeben. Wenn man aus der Geschäftigkeitsspirale nicht mehr hinauskommt, ist es zum Stress nicht mehr weit hin. Punktuell ist Stress als
Antreiber wichtig, als Dauererscheinung jedoch, entpuppt er sich als Resistenzkiller.
Schlaf
Regelmäßiger und
ausreichender Schlaf bei guter Atmosphäre, das meint weder zu warm noch zu kalt
und möglichst ohne Störfaktoren, ist elementar. Über die Schlafdauer ist viel diskutiert
worden, letztlich hat es sich bei sieben bis acht Stunden eingepegelt. Neben
der Dauer ist die Qualität des Schlafes entscheidend.
Soziales Leben
Die Art und Weise wie sich Familienleben und das soziale Umfeld gestaltet, hat ebenfalls Einwirkungen
auf das Immunsystem. Krisensituationen wie sie Corona hervorgerufen hat, haben
das bewiesen. Gerade jetzt ist es ratsam, die Spreu vom Weizen — gute von
schlechten Freunden — zu trennen und auch in der Familie die Schwach- wie die Stärkenstellen
anzugehen.
Humor
Kinder lachen weit mehr als
Erwachsene. Während ein Kind täglich lacht, gibt es Erwachsene, denen der sogenannte
Ernst des Lebens das Lachen komplett aus ihrem Alltag verbannt hat. Beim Humor verhält
es sich wie bei der Dankbarkeit: Je dankbarer ich bin, umso mehr finde ich,
worüber ich dankbar sein kann; auch oder gerade in Krisenzeiten.
Vor Augen führen — im Auge
behalten
Der Post schließt mit einer
Grafik, die, ausgedruckt und aufgehängt, helfen kann, die Aspekte deiner
natürlichen Resistenz im wahrsten Sinn des Wortes im Auge zu behalten.
Affirmationen
Jeder Aspekt auf der Grafik ist
mit einer Affirmation versehen. Affirmationen sind kurze Formeln in Ich-Form
(„Ich denke positiv“). Sie sind eindringlicher als neutrale Aussagen
(„Positives Denken ist hilfreich“) oder Gebote („Denken Sie positiv“). Es hilft
allerdings nichts, sie nur herunterzuleiern oder etwas zu affirmieren, was
einem nicht entspricht, zum Beispiel „Ich bin glücklich“ zu affirmieren, wenn
man sich insgeheim eher unglücklich fühlt. Dann ist es ratsam, die Affirmation
in eine Annäherung umzuwandeln, die dem eigenen Empfinden entspricht, zum Beispiel: „Ich bin von Tag zu Tag ein Stück/bisschen
glücklicher.“
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